Meisterkonzert im Herkulessaal

Dass die Trompete weitaus mehr zu bieten hat als schmetternde Fanfarensignale - davon legt Joseph Haydns exquisites Trompetenkonzert, das bereits dem reifen Spätstil angehört, beredtes Zeugnis ab. Haydn komponierte es 1796 für den Wiener Hoftrompeter Anton Weidinger, der das Werk 1800 im Rahmen einer musikalischen Akademie im Burgtheater zur Uraufführung brachte und dabei seine von ihm selbst entwickelte Klappentrompete vorstellte. Virtuose und lyrische Passagen wechseln sich ab, auch im munteren Dialog mit dem Orchester. Ludwig van Beethovens "Eroica" (1805), die ursprünglich Napoleon gewidmet werden sollte, ist ein Meilenstein in der Geschichte der Symphonie. Das Heroische wird insbesondere im zweiten Satz, dem Trauermarsch, greifbar, ist aber - anders als es der Titel vermuten lässt - durchaus nicht der vorherrschende Affekt.  Vor allem im Finale gewinnt das Humoristische die Oberhand, und vielleicht liegt es gerade an dieser Vielschichtigkeit, dass Beethoven 1817, als die Symphonien 1 bis 8 bereits vorlagen, gerade die "Eroica" als sein Lieblingswerk bezeichnete.

Der Herkulessaal war ursprünglich der Thronsaal des ersten bayrischen Königs Ludwig I, erbaut von dessen Hofarchitekten Leo von Klenze im 19. Jahrhundert. Der Saal wurde nach dessen Zerstörung im zweiten Weltkrieg 1945 zu einem großen Konzertsaal wieder aufgebaut, nachdem der eigentliche Konzertsaal Münchens das Odeon nicht wieder restauriert werden konnte. Bis zur Eröffnung der Philharmonie am Gasteig in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts, war der Herkulessaal der wichtigste Konzertsaal in München. Namensgeber des Saales sind die kostbaren Wandteppiche, welche die Sage des Herkules darstellen und von Herzog Albrecht V. im Jahre 1556 in Auftrag gegeben wurden.

Genießen Sie schöne Stunden mit den Residenz Solisten